Engagement und Einkehr. Die Lehrer auf Rüstzeit im Kloster Frauenberg (Fulda)

 
 
„Ja, was machen Sie denn da, wenn Sie auf Lehrer-Freizeit fahren?“ Das war eine Frage, die wir Lehrer ziemlich häufig gehört haben, bevor wir zur Rüstzeit aufgebrochen sind. Da stand dann erst einmal Aufklärung auf dem Programm: Nein, wir Lehrer fahren nicht so kurz nach den Ferien schon wieder „in Urlaub“, wir fahren auf eine Rüstzeit, d. h. eine Art Fortbildung, die uns als Team zusammenschweißen und neue Impulse für den Schulalltag bringen soll. Unser Motto in diesem Jahr: Engagement und Einkehr – pädagogischer Alltag in der Reflexion.
Einsatz und Aktivität wird im Lehrerberuf auf ganz unterschiedlichen Ebenen gefordert. Aber niemand kann ununterbrochen aktiv sein, ohne Quellen zu haben, aus denen er neue Kraft schöpfen kann. Wem es im oft hektischen Schulalltag nicht gelingt, die Balance zwischen diesen beiden Polen – Engagement auf der einen Seite, innehalten und Kraft schöpfen auf der anderen Seite – zu finden, läuft Gefahr auszubrennen und krank zu werden. Vor diesem Hintergrund hat das Rüstzeitteam das Nachdenken über diese beiden Aspekte des Lehrerberufes ins Zentrum gerückt. Ein Schwerpunkt lag dabei auch auf körperlicher Aktivität, die im Tagesgeschäft oft deutlich zu kurz kommt. Daneben sollte immer wieder Gelegenheit zu Andacht und Reflexion gegeben werden. Aus diesen Überlegungen heraus entstand ein facettenreiches Tagungsprogramm, das den Kolleginnen und Kollegen auch Gelegenheit gab, individuelle Schwerpunkte zu setzen.
Am 08. September 2010 brachen wir gemeinsam ins Franziskanerkloster Frauenberg nach Fulda auf, ein idealer Ort, um beide Aspekte unserer Rüstzeit “unter einen Hut“ zu bringen. In der ersten Tagungseinheit stimmte Frau Reuther das Kollegium auf das Thema ein, das sie in einem kurzen Vortrag aus dem biblisch-christlichen Menschenbild ableitete. Danach stand eine Führung im Fuldaer Dom und eine Andacht auf dem Programm. Am Abend konnten die Kolleginnen und Kollegen Fulda auf eigene Faust erkunden.
Der zweite Tag begann traditionell mit einer Morgenandacht. Danach fanden parallel zwei Workshops zu den Themen „Gesunder Rumpf ist Trumpf“ und „Mein Tag hat doch auch nur 24 Stunden – Gesunder Umgang mit der Zeit“ statt. Schon im Vorfeld hatten sich die Kolleginnen und Kollegen in die entsprechenden Workshops eingewählt. Die Referenten beider Tagungseinheiten kamen vom Medical Airport Service.
 
 
 
 
 
 
In den Nachmittag entließen uns Herr Schön und Frau Reuther mit einer „Wasserandacht“, die am Fuldaufer im Fuldaer Ortsteil Kämmerzell stattfand. Von hier aus starteten wir zu unterschiedlichen Workshops, bei denen körperliche Aktivität im Mittelpunkt stand. Je nach individueller Fitness bzw. Interessenlage konnte man die Fulda /Fuldaaue mit dem Kanu, dem Fahrrad oder zu Fuß erkunden. Am Ende waren wir alle so nass, als hätten wir ein Bad in der Fulda genommen – es regnete den ganzen Nachmittag in Strömen. Der Enthusiasmus und die gute Laune gingen dabei allerdings keineswegs baden. Im Gegenteil, als sich das Kollegium am Abend zu einem gemeinsamen Essen wieder zusammenfand, gab es jede Menge Gesprächsstoff.
 
   
 
Auch am dritten Tag unserer Fortbildung wartete ein dichtes Programm, auf das uns Herr Dr. Lüddecke mit einer sehr stimmungsvollen Andacht zum Thema Pilgern vorbereitete. „Pilgern“ war dann auch eine der Tagungseinheiten am Vormittag. Eine Gruppe machte sich auf den Weg, um ein Stück des Bonifatiusweges entlangzupilgern. Herr Korten leitete den Workshop „Meditatives Gestalten mit Stein“, bei dem die Teilnehmer in nur vier Stunden aus unscheinbaren Steinblöcken echte Kunstwerke zauberten. Eines der wichtigsten Instrumente beim Unterrichten ist für uns Lehrer die Stimme. Damit sie nicht versagt, muss sie richtig eingesetzt werden. Der Titel des dritten Workshop war deshalb „Umgang mit Stimme“. Frau Schienbein leitete zu den unterschiedlichsten Atem-, Sprech- und Leseübungen an. Daneben gab es jede Menge Informationen darüber, was man beim Sprechen alles falsch machen kann (erschreckend!) und viele praktische Tipps für den Alltag.
 
 
 

Am Nachmittag endete die Rüstzeit nach einer gemeinsamen Auswertung des Programms und der Wahl eines Teams, das die Planung der nächsten Rüstzeit übernehmen wird.

Silke Böhm

 
     
   

 

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