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Laubach – Kolleg präsentierte sich bei „Open House“

Gut besucht war am vergangenen Mittwoch der Tag der offenen Tür „Open House“ am Laubach – Kolleg, bei dem das Oberstufengymnasium sich interessierten Schülerinnen und Schülern sowie Eltern der Abschlussklassen aus der Sekundarstufe I umliegender Schulen vorstellt und Einblick in die Studiennachmittage der Einführungsphase bietet. Nach einer Begrüßung durch Schulleiterin Nadja Fuhr besuchten die interessierten Eltern und Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines Hausrundgangs die drei parallel stattfindenden Studiennachmittage der Einführungsphase und lernten so die Projektarbeit in Theorie – Praxisverschränkung in Kooperation mit außerschulischen Institutionen kennen. Schulleiterin Fuhr, stellvertretende Schulleiterin Nadine Seip sowie die Aufgabenfeldleiter Lisa Philipps und Stefan Rühl erläuterten die modernen Räumlichkeiten sowie das vielfältige Angebot des Laubach – Kollegs, welches sich auch in den Profilfeldern der Studiennachmittage „Kultur“, „Sprachen und Arbeitswelt“, „Gesellschaftliche Verantwortung“ und „Ökologie“ widerspiegelt und individuelle Schwerpunktsetzungen, Talentförderung und Kompetenzentwicklung ermöglicht.

Bei dem Studiennachmittag im Bereich „Ökologie“ widmeten sich die Lehrkräfte Lorenz Müller und Maximilian Knaus dem Themenfeld der Bionik, die als Zweig der Ingenieurwissenschaften biologische Strukturen als Vorbild für technische Konstruktionen nutzt. Um die Grundlagen des Fliegens von Vögeln und Flugzeugen besser zu verstehen, studierte die Gruppe etwa unter Anleitung von Lorenz Müller Eigenschaften und Aufbau von Federn unter dem Mikroskop. Weiter ging es mit der Untersuchung der Strömungsverhältnisse bei verschiedenen Flügelprofilen im Windkanal. Maximilian Knaus sprach über physikalische Auftriebskräfte, Abtrieb, Vortrieb, Überdruck- und Unterdruckzonen und Strömungswiderstand an Flügeln bis hin zur Theorie von Bernoulli.

Das Profilfeld „Kultur“ veranstaltete unter Regie von Regisseurin Carola Moritz aus der Frankfurter „Katakombe“ einen Theater – und Bühnenbildworkshop „Liebesvorstellungen im Wandel der Zeit“ , bei dem unterschiedliche Inszenierungen, etwa von „Romeo und Julia“, gestaltet wurden. Zudem konnten die Schülerinnen und Schüler selbst gestaltete „Bühnenbilder im Schuhkarton“ und Kostüme zum Einsatz bringen. Organisiert worden war der Nachmittag von Sabine Schüller und Silke Böhm.

Der Bereich „Sprachen und Arbeitswelt“ beschäftigte sich unter Leitung von Ferida Kaplan und Dr. Peter Maier mit dem Thema Bewerbungstraining. Eingeladen war der Ausbilder der Firma Abicor Binzel Uwe Stock, Personalreferent und Ausbilder bei der Fa. Abicor Binzel Schweißtechnik GmbH & Co. KG in Buseck, der mit den Schülerinnen und Schülern ansprechende Bewerbungsschreiben und Lebensläufe erarbeitete und über ideale Verhaltensweisen und Dresscodes informierte. Er überraschte die 19 anwesenden Schülerinnen und Schüler zunächst mit ein paar kleinen Mitbringseln, z. B. einem als Schweißer-Figur gestalteten USB-Stick. Nach einer kurzen Vorstellung seines Arbeitgebers gab er aus seiner reichen Erfahrung heraus wertvolle Tipps für das Formulieren von Bewerbungsschreiben und Lebenslauf sowie das Auftreten beim Bewerbungsgespräch. Da das Besprochene jeweils im Anschluss praktisch umgesetzt werden konnte, war es ein kurzweiliger Nachmittag, der nach den Ergebnissen der Evaluation bei den Teilnehmenden sehr gut ankam. In unterhaltsamen Simulationen von Bewerbungsgesprächen konnten diese ebenso wie Gesprächsverhalten und -strategien erprobt und reflektiert werden. 

In einem Workshop mit Professor Sascha Feuchert und Dr. Anika Binsch (Universität Gießen, Institut für Holocaustliteratur) beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler im Profil „Gesellschaftliche Verantwortung“ mit den Tagebüchern des Laubachers Friedrich Kellner aus den Jahren 1939-1945. In den Räumen des ehemaligen Amtsgerichts, wo Kellner arbeitete, und im Laubach - Kolleg diskutierte die Schülergruppe verschiedene Definitionen von Widerstand und ab wann Widerstand nötig ist. Auch wurde besprochen, ob das Schreiben eines Tagebuches mit Reflektion der politischen und militärischen Verhältnisse überhaupt als Widerstand bezeichnet werden kann. Ein Auffinden der Aufzeichnungen hätte mindestens Gefängnis zur Folge gehabt. Anhand eines Tagebucheintrags konnte erarbeitet werden, dass brutale Massenmorde durch die Nationalsozialisten in weiten Kreisen der Bevölkerung bekannt waren, aber möglichst totgeschwiegen oder ausgeblendet wurden. So leisteten nur 0,5% der damaligen Bevölkerung Widerstand. Mit Fundstücken aus den eigenen Familien der Schülerinnen und Schülern wurden bedrückende Spuren der Herrschaftsstrukturen, des Krieges und des Leides in vielen Familien gefunden reflektiert.

Nach dem Rundgang durch die Räumlichkeiten und Studiennachmittage beantworteten die Mitglieder der Schulleitung bei einem gemeinsamen Imbiss Nachfragen und persönliche Anliegen der interessierten Gäste. Schulleiterin Nadja Fuhr steht mit Studienleiter Dr. Hanns Thiemann weiterhin gerne per Mail (info@laubach-kolleg.de) oder Telefon (06405-91200) bei Interesse oder für Rückfragen zur Verfügung.

 

 

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